Der Kabbalist vom Broadway
. — „Reb Mordechai Meir wollte denjenigen, der die Befehle erteilte, fragen, warum man ihn verhaftete, aber er konnte weder Polnisch noch Russisch sprechen. Außerdem, was würde es nutzen, zu fragen? Der Zivilist nahm ihn beim einen Arm, der Polizist beim anderen, und sie führten ihn die dunkle Treppe hinunter. Der Pförtner öffnete das Tor. Ein kleiner Wagen mit vergitterten Fenstern wartete draußen. Sie halfen Reb Mordechai Meir hinein und setzten ihn auf eine Bank. Einer der Polizisten setzte sich neben ihn. Langsam fuhr der Wagen an.
Gut, ich stelle mir vor, dass ich zu meiner eigenen Beerdigung fahre, sagte sich Reb Mordechai Meir.
Es wird doch keiner Kaddisch für mich sagen. Eine seltsame Ruhe kam über ihn und die völlige Ergebung, die ein so großes Unglück begleitet, dass man weiß, etwas Schlimmeres kann nicht mehr geschehen. Vorher, als sie Fulies Leiche brachten, hatte er in Gedanken aufbegehrt, aber jetzt bereute er seinen Groll.
Vater im Himmel, vergib mir. Er dachte an das Wort aus dem Talmud:
Niemand wird für Worte bestraft, die in äußerster Verzweiflung gesprochen wurden.“ (Isa
ac B. Singer)