Nolls Marginalien

 

Datenschutz & Impressum

 

About & Archiv

 

[Coming soon]

 

Nolls Passage

Montag, 11. April 2011, 11:41 Uhr<  >

Little Nick

. — „Mir war neulich der Verdacht gekommen, dass meine Mitmenschen nicht sonderlich mit mir zufrieden waren. Dass sie von mir erwarteten als ein blödes Grinsen, alberne Späße und wegzuschauen, wenn etwas passierte. Und ich hatte absolut keine Ahnung, was ich daran ändern konnte.“ – Jim Thompson, Zwölfhundertachtzig schwarze Seelen.
Montag, 11. April 2011, 12:00 Uhr > Noll >
„Und Sie können mir glauben, es war schon komisch, und schrecklich zugleich, es war sehr seltsam. Denn was ich zuerst bemerkte, war nicht das, was ich erwartet hatte. (...) Es war nicht etwas, sondern nichts. Die Leere. (...) Nichts als Wände, die um eine Leere errichtet worden waren. Keine Bilder, keine Bücher – nichts, was man ansehen konnte, nichts zum Nachdenken. Nur die Leere, die über mir zusammenschlug. Und dann überwältigte mich dieses Gefühl, es war überall, in all diesen Häusern. Dann füllte sich die Leere mit Worten und Bildern, mit all den schrecklichen und traurigen Dingen, zu denen die Leere die Menschen verdammt hatte. Da waren die Schreie der hilflosen kleinen Mädchen, wenn ihr eigener Vater zu ihnen ins Bett kam. Da waren die Frauen, die um Gnade flehten, wenn ihre Männer sie verprügelten. Und die kleinen Kinder, die vor Angst und Nervosität ins Bett machen, und ihre Mütter rieben sie zur Strafe mit rotem Pfeffer ein. (...) Diese Sorgen, die dich auffraßen, weil es nichts anderes zu denken gab – so dass man schließlich glaubte, man wäre besser dran, wenn man tot wäre. Denn genau das tut die Leere dir an: In dir lebt schon nichts mehr, und du verbreitest nur noch den Gestank und den Terror, das Heulen und Schreien, die Quälerei, das Hungern, die Scham deines inneren Todes. Deine Leere.“ – Ebd.

Ihr Kommentar:

Name:
Homepage:
Mailadresse:
Nachricht:

Kleine Selbstanzeige

 

Nolls Passage

 

Text & Redaktion

 

Medien & Konzeption

 

Beratung & Kommunikation

 

Stil- und Sprachkritik