Nützen

. — „Diese Karte nützt das Datum aus, um Ihnen und den Ihrigen in Anlehnung an einen alten Allmachtsaberglauben ein glückliches Jahr zu wünschen.“ – S. Freud an A. Zweig, 30.12.1930.

10.05.1931: „Ich wollte Ihnen - will es eigentlich noch - Vorwürfe machen, dass Sie sich so unbedacht in überflüssige Erkrankungen verschiedener Organe und Funktionen einlassen, wie Ihr Schreiben dunkel andeutet, aber es ist mir rechtzeitig eingefallen, dass ich für solche Kritik nicht der richtige Mann bin. (...) habe dabei ein gutes Teil meiner Betriebskräfte eingebüßt und bin heute, nach all den Zumutungen dieser Zeit, kraftlos, kampfunfähig und sprachgehemmt, gar kein erfreulicher Rest von Realität. (...) Morgen will ich den ersten Versuch wagen, mich in die Arbeit einzuschleichen. (...) Ich raten Ihnen von allen weiteren dilettantischen Krankheitsexperimenten ab und grüße Sie und Ihre liebe Frau herzlich.“ – Sigmund Freud, Arnold Zweig, Briefwechsel. Frankfurt am Main 1968.

21.02.1936: „Wie ich mich den Strapazen [der Aufwartungen zum 80. Geburtstag] entziehen werde, die man mir zumuten wird, weiß ich noch nicht, aber gewiss werde ich nicht mittun. Und welch ein Unsinn, die Misshandlungen eines langen Lebens durch Feiern zu einem bedenklichen Termin gutmachen zu wollen! Nein, wir bleiben lieber Feinde.“

Боже правый! 22.06.1936: „Mit immer weniger Bedauern warte ich darauf, dass für mich der Vorhang fällt.“