Montag, 22. März 2004, 19:50 Uhr
The Silicon Chip Inside Her Head
. — „Willkommen beim [Provider]. Kennen Sie schon unsere neuen Servicezeiten? Wir sind ab sofort 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für Sie da. [Tastenmenü] Herzlich willkommen. Der nächste freie Mitarbeiter wird Ihren Anruf entgegen nehmen. [Musikkonserve] Bitte legen Sie nicht auf. Ihr Anruf ist uns wichtig. Der nächste freie Mitarbeiter wird Ihren Anruf entgegen nehmen. [Musikkonserve] Bitte legen Sie nicht auf…“
Sonntag, 21. März 2004, 19:48 Uhr
Looking For Esprit
. — Räume auf. Was soll ich sonst tun? (Alleine der Schriftzug eines Sockenpaars verheißt noch Esprit. Mit Brahms räumt es sich leichter auf.)
Samstag, 20. März 2004, 21:03 Uhr
Aus aktuellem Anlass II
. — „Aber wir hüten uns natürlich davor, durch ein solches fürchterliche Aufschreien, zu verraten, dass wir einen vollkommen leeren Kopf haben, denn das bedeutete in einer Welt, die nur darauf wartet, dass wir aufschreien und verraten, dass wir einen vollkommen leeren Kopf haben, unweigerlich unser Ende.“ (Thomas Bernhard, Auslöschung, 1986)
Samstag, 20. März 2004, 21:00 Uhr
Sentenza III
. — „Essen und Beischlaf sind die beiden großen Begierden des Mannes.“ (
Konfuzius) – „Was sagte Gott, als er die Frauen erschuf? »Hirn ist alle, jetzt gibts Titten!« *gg*“ (
Nadia) – „Wer sagt, er durchschaue die Frauen, dem entgeht eine ganze Menge.“ (
Groucho Marx)
Freitag, 19. März 2004, 18:49 Uhr
Wortwechsel
. — Als Redakteur bei einem Wörterbuch hätte man dankbare Leser und könnte obendrein ungemein subversiv sein. Jede Seitenmarke ein idiosynkratischer Ausdruck, nur schöne Wörter. Meine Favoriten aus der dudigen deutschen Rechtschreibung in 22. Auflage: Brachmond, Busengrapscher, Catullus, entnerven, monotrop, unbeeindruckt.
Dienstag, 16. März 2004, 23:50 Uhr
Aus dem Tiefkühlregal
. — Werbung für einen Schützenverein? Vielleicht so: „Schießen lernen & Freunde treffen.“
Dienstag, 16. März 2004, 22:49 Uhr
Vertreibung aus dem Paradies
. — Wieder in Hamburg, nach zwei Tagen
Schloss Montabaur, Kundengespräche, Sonnenschein, gutes Essen und viel Herzlichkeit. Viele Grüße, stellvertretend an Herrn H. sowie an die famose Frau H.
Freitag, 12. März 2004, 21:51 Uhr
In eigener Sache
. — „Reflexionen aus dem beschädigten Leben“, annonciert der Untertitel dieser Aufzeichnungen. Eine Ehrerbietung an Adorno und eine Verpflichtung. Im Schreiben spezifisiert sich die Unanständigkeit der Welt. Klagt der Autor demzufolge eine mehr oder weniger unbestimmte Utopie ein? Meinetwegen, damit kann ich leben. So, dieses war der 200. Streich. Ist der breite Auftrag überstanden und funktioniert der Noll hernach leidlich, gibt’s den Relaunch.
Freitag, 12. März 2004, 00:04 Uhr
Beta
. — Google mit
Nachrichtenservice in Betaphase. Bin gespannt ob der Qualität und Zuverlässigkeit der Lieferungen.
Donnerstag, 11. März 2004, 19:27 Uhr
Wurm
. — Widerliches Gekröse, gleich geschasst. Stumpfschnablige Vögel zerhacken den Programmierer. [
Newsticker]
Mittwoch, 10. März 2004, 23:01 Uhr
Fertig
. — Überflüssiger Tag, ziemlich platt, zeitweise ohne Mailserver, dann doch angekommen, am
Ende. Ein Ausgang.
Dienstag, 9. März 2004, 21:59 Uhr
Balzverhalten
. — Ich pluster mich auf und das Vöglein huscht vorbei. Seltsames Tierreich. „Weiß nie, ob Du alles gelesen hast oder manches nur nicht kommentieren und beantworten magst.“ – „hehe. ich lese alles aber ich antworte nicht auf alles was ich für unwichtig halte“ – „Komplimente von mir unwichtig?“ – „nee sowas mein ich nicht. hattest mir ein Kompliment gemacht? dann war es nicht eindeutig“ – „Ich finde »lecker« eindeutig.“ – „achso das grins“
Montag, 8. März 2004, 15:56 Uhr+1
Ostern
. — „Wer Eier unter den Füßen hat“, wusste Goethe, „muss leise auftreten.“ Aber was macht der, der ein Ei auf den Schultern trägt? [
Angucken] Da schweigt der Geheimrat. Und wir müssen gestehen: Wir wissen es gleichsam nicht. Das ist halt noch nie vorgekommen. Und wer hätte sich je um ungelegte Eier gekümmert? – Glosse zum Osterei. 3600 Zeichen. Mit Bildern des Hamburger Künstlers Georg Schulz. – Schulzes Holzskulpturen in der
Galerie.
Montag, 8. März 2004, 11:59 Uhr+1
Autoren
. — Einer der sympathischsten Autoren, mit denen ich beim Matador zu tun hatte, war
Kurt Molzer. Ihm gelten diese Grüße. Gerne erinnert werden zudem Matthias Pfannmüller, Hannes Rügheimer, Ulrich Smyrek und die Kollegen.
Samstag, 6. März 2004, 01:45 Uhr
Ordnung
. —
Henning Venske ist ein Mensch. Das ist nicht redundant. Paul Celan: „Wir leben unter finsteren Himmeln, und es gibt wenig Menschen.“ – Deutschlands größter Kabarettist im
Porträt und auf
Tournee.
Freitag, 5. März 2004, 00:21 Uhr
Poetry Spam
. — Kristin Thomas sublimiert Spamschrott,
hier nachlesen. Hinweis vom famosen
Giesbert Damaschke.
Freitag, 5. März 2004, 00:15 Uhr
These Are The Days
. — Showcase mit
Jamie Cullum im ehemaligen Mojo: kleiner Anarchist & großes Showtalent.
Donnerstag, 4. März 2004, 10:16 Uhr+1
Was Männer schon immer wissen wollten
. — Gestern wurde
Matador offiziell vorgestellt. EVT: 11. März.
Dienstag, 2. März 2004, 22:49 Uhr
Parerga und Paralipomena II
. — Bürgerschaftswahl: Ergebnis kann nicht überraschen. Stadtteile verhielten sich so, wie man es von ihnen erwarten musste. Die SPD ohne
Scholz verdient nix besseres. Wenigstens sind die Politprimaten draußen geblieben. – Brand Eins: Online-Archiv soll kostenpflichtig werden. In der aktuellen Ausgabe kommentiert Wolf Lotter den
Überbau und finalisiert: „Wir wollen nichts mehr wissen von euch. Und ihr wisst nichts von uns.“ – Chaos hier und Chaos da, doch der Begriff kennt keinen Plural.
Montag, 1. März 2004, 17:58 Uhr+2
Verlautbarung
. — Herr Noll arbeitet nicht mehr als Textchef in München. Er ist fortan freier Redakteur in Hamburg.