Montag, 20. Mai 2013, 18:47 Uhr+1
Huch
. — Darts ist P
räzisionssport? Wieviele Atome mussten sich verbünden, damit
das geschehen konnte?
Sonntag, 19. Mai 2013, 19:48 Uhr
Kruzifix
. — Erzbischof Reinhard Marx krisitiert Strukturen der Ausbeutung
in Entwicklungsländern – heiliges Kanonenrohr! Wo lebte der bislang? Hierzulande nicht? Funktioniert Kapitalismus irgendwo ohne Ausbeutung? Marx, Ka
rl!
Donnerstag, 16. Mai 2013, 08:39 Uhr+1
Exotheologie
. — „Man erschrecke nicht bei der Überschrift. Aus der Sache ist nichts geworden. Es war ein Fehlversuch in Euphorie.“ – Hans B
lumenb
erg, Die Vollzähligkeit der Sterne.
Mittwoch, 15. Mai 2013, 19:14 Uhr
Letzte Brieftasche
. — „Den Menschen“, so Friedrich He
bbel in den Tagebüchern, „sind Verstand und Vernunft gegeben, um den Sternenhimmel zu erklären. Aber wenige von ihnen machen den Versuch, und die anderen brauchen sie, um desto besser die fetten Würmer im Staube zu finden.“ – Ebenda, ein Jahr zuvor: „Newton beschäftigte sich in den letzten Jahren seines Lebens mit der Apokalypse; ein Beweis, dass ihm das bloße Auflösen der Erscheinungswelt nicht mehr genügte.“
Mittwoch, 15. Mai 2013, 17:24 Uhr+2
Chibacityblues
. — „Einer muss hier ja komisch sein. Du bist’s jedenfalls nicht, verdammte Scheiße.“ – William Gibson, Neuroma
ncer.
Freitag, 10. Mai 2013, 16:59 Uhr+1
Distraktionell
. — Nochmal Moszkowski, diesmal sein Gestrunze zu Sokrates, Berlin 1917. Darin diese Geschichte: Ein Männchen, das regelmäßig einen Ort aufsucht, an dem die besten Schachspieler verweilen, „um ein Spielchen zu riskieren“, ohne das Spiel verstanden zu haben. Man spielte mit ihm und änderte die Regeln nach Belieben, rochierte Dame mit Läufer etc. Männchen spielte unverdrossen seine Partie, ohne vom Zusammenhang der Dinge und seiner Rolle in der Szene eine Ahnung zu haben. Und immer gewann es. „Das wusste man im Endspiel schon so einzurichten. Und dem vertaperten Männchen ist auch niemals ein Zweifel an seiner Unbesiegbarkeit übers Bewusstsein gekrochen.“
Montag, 6. Mai 2013, 19:46 Uhr
Gschupftes
. — Alexander Moszkowski, im Versuch über Eins
tein: „Es liest sich wie ein Abschnitt aus einer Karnevalszeitung, von Wissenschaftlern in Weinlaune zur Selbstverulkung verfasst.“
Freitag, 3. Mai 2013, 15:45 Uhr
Abseitsabsicht
. — Henri Berg
son, Das Lachen: „Die komische Absurdität lässt uns zuerst an ein Spiel mit Gedanken denken. Unsere Regung heißt uns, an dem Spiel teilzunehmen. Wir erholen uns dabei von der Mühe des Denkens.“
Freitag, 3. Mai 2013, 15:24 Uhr
Minnemechatronik
. — Friedrich Christian Delius, Die Frau, für die ich den Computer erfand: „Ich will, dass Sie mir besser zuhören, auch wenn ich nur unbeholfen und ungeschickt daherrede. Und dass Sie mehr zutrauen, als ich mit meinen schlichten Worten ausdrücke.“ [Zugleich: Metablogger LII.] – „Aber wehe, wer etwas hinzufügt, was ich nicht gesagt habe! Den werde ich sofort in die Hölle werfen lassen.“ – „Ich wusste, dass alles, was ich mit Ada zu tun habe, absurd ist und verrückt. Aber was wäre man für ein armseliger rationaler Mensch, wenn man keine Verrücktheiten zu pflegen hätte und keine Absurditäten?“
Freitag, 3. Mai 2013, 15:17 Uhr
Seichtseidigkeit
. — „Ich mag Frauen mit kurzen Haaren. Schon immer. lch kann nicht erklären warum. Es ist einfach so. Frauen mit kurzen Haaren faszinieren mich, sie fesseln und bezaubern mich, machen mich verrückt, erregen und betören mich, ziehen mich an, bringen mich durcheinander. Nach Jahren aufmerksamer Beobachtung habe ich ein für alle Mal beschlossen, dass Frauen mit kurzen Haaren schöner sind als andere Frauen.“ So der Erzähler in Patrice Lecontes „Heute wegen Glück geschlossen“.
Mittwoch, 1. Mai 2013, 12:14 Uhr
Anteilnahme
. — „Es war thrakische Volkssitte“, berichtete August Boeckh, „den Menschen bei der Geburt mit Trauer und Wehklage zu empfangen.“ — Auch schön: „Er trinkt wie ein
Thraker.“