Byrne, belichtet

. — Aus der Abteilung Fotografien, die ich gerne hätte: Coltrane, Parker, Kafka, Benjamin und David Byrne mit Stop Making Sense auf der Bühne des Pantages Theatres, alleine im übergroßer Anzug, Laufbewegung, ein Spot, sonst Dunkelheit, ein besonderer Moment.

Dialoge II

. — „Ich habe mich gerade in dich verliebt.“ – „Passiert mir andauernd. Jeder verliebt sich in mich.“ – „Aber bei mir geht es vielleicht nicht so schnell vorbei.“ – „Nur Verrückte verlieben sich in mich länger als vierundzwanzig Stunden.“ (Jojo und Kathrin. In: Dominik Graf, Spieler)

Another blue in green

. — „Es ist zwanzigstes Jahrhundert, / ich gehe zu Bett mit der Zeitung. / In Reichweite liegen meine Brille, / Tabletten und Uhr, / ich weiß nicht, ob ich einschlafen werde, / ich weiß nicht, ob ich aufwachen werde. // Das ist alles.“ (Ryszard Krynicki, Fast alles)

Grausig

. — „Ich und das Leben: Die Affäre wurde ritterlich ausgetragen. Die Gegner schieden unversöhnt.“ (Karl Kraus)

Leben

. — Abendsonne an den Landungsbrücken, ein Fräulein herbeiwünschend, leicht melancholisch. Take me to the river.

Zeiten II

. — „Es gibt Nationen, die nicht so lange existierten wie Rom für seinen Niedergang brauchte.“ (Film, Erzähler)

Frigidarium II

. — Das ist schön geschwurbsagt: „Ein Kranker darf nicht das letzte Wort über unsere Liebe sprechen.“

Dickschädel

. — „Kabarettist sein heißt, die Erwartungshaltungen zu brechen“, wird Ottfried Fischer in dieser Meldung nicht (sic) zitiert. Hat er es nicht gesagt, bezeichnet die Auslassung doch manche Auffassung: Gegen Erwartungshaltungen anzulaufen, das mag manchem Schmalspurspaßvogel genügen; der Kabarettist hingegen besitzt Haltung und verteidigt sie.