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Nolls Marginalien

 

Nolls Passage

August 2004September 2004
Dienstag, 31. August 2004, 17:33 Uhr

Alle Namen

. — Buchkritik hervorgekramt, Dialog, José Saramgo: „Du hast Angst vor dem Dunkel, Ich habe überhaupt keine Angst, Ich kenne jene Dunkelheit wie meine Westentasche, Sagen wir, dass du nicht einmal deine Westentasche kennst, Wenn du so denkst, dann überlass mich doch meiner Unwissenheit, auch die Vögel singen und wissen nicht, warum, Jetzt wirst du romantisch, Ich bin traurig, Bei dem Leben, das du führst, ist das kein Wunder.“ Motto der Kritik, Franz Kafka: „Nichts, wenn man es überlegt, kann dazu verlocken, in einem Wettrennen der erste sein zu wollen.“
Dienstag, 31. August 2004, 08:59 Uhr

Entwurf für ein Wiedergutmachungsabkommen

. — „Schon gut, meine Herren, die immer Zeter und / Mordio schreien, / schon gut, ihr lästigen Wundertäter, / Ruhe! / Alles kommt wieder an seinen Platz. / Einen Paragraphen nach dem anderen. / Der Schrei zurück in die Kehle. / Die Goldzähne in den Kiefer. / Die Angst. / Der Rauch in den blechernen Schornstein und tiefer, / tiefer hinab / in die Hohlräume der Knochen. / Schon werden sich Haut und Sehnen über euch / bilden, und ihr werdet leben, / seht doch, ihr werdet leben, immer noch am Leben sein, / im Wohnzimmer sitzen, die Abendzeitung lesen. / Seht, da seid ihr ja! Gerad noch zur rechten Zeit. / Und was den gelben Stern angeht: Der wird einfach / von der Brust gerissen / und emigriert / in den Himmel.“ (Dan Pagis, An beiden Ufern der Zeit. Ausgewählte Gedichte und Prosa. Aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer. Straelen 2003.)
Dienstag, 31. August 2004, 08:54 Uhr

Fröhliche Wissenschaft

. — Studie in Australien ergab, wurde mancherorts gemeldet: Kritisches Denken sowie Argumentations- und Kommunikationsfähigkeit bei schlecht gelaunten Menschen besser ausgeprägt.
Sonntag, 29. August 2004, 15:18 Uhr

Erotika

. — Was mich erregt? Der Anblick meines Bücherregals respektive der Anblick einer gut sortierten Bibliothek.
Samstag, 28. August 2004, 00:58 Uhr

Fly Me To The Moon

. — Ich trällere. Was sollte ich sonst tun? Mittelmaß und Wahn – schwachsinnige Perspektiven.
Montag, 16. August 2004, 09:22 Uhr

These Are The Days II

. — Morgens im Bus: „Hey, du bist der einzige Grund, heute morgen die Augen aufzumachen.“ Abends beim Hotelfest: „Hey, setz dich, dein Arsch macht mich sonst wahnsinnig.“ Ich bin der einsamste Mensch der Welt. Das war der Freitag. Am Sonntag brannte in meiner Straße ein Auto aus. Montag: 15 Bögen im neuen Wörterbuch stehen aufm Kopf.
Montag, 9. August 2004, 20:13 Uhr

Dumm gelaufen

. — Am Mittwoch mutierte die Frankfurter Rundschau zur „abhängigen Tageszeitung“, eine technische Panne soll’s gewesen sein, kein Sabotageakt murrender Mitarbeiter. Vergleichbar mit früheren Fällen? Bei der B.Z. wurde im Impressum einst der ungeliebte Chefredakteur getilgt, der Tagesspiegel meldete statt neuer namhafter „nehmhafte“ Autoren in seinen Reihen.
Montag, 9. August 2004, 19:57 Uhr

Meeresschaumgeborene

. — Der Deutsche Sprachrat schrieb eine Fahndung nach dem schönsten deutschen Wort aus. Zu spät bemerkt, am Vorabend zum Teilnahmeschluss die Meeresschaumgeborene eingereicht. Geheimnisvolle Verheißung, Heinrich Heine und Uwe Johnson. Johnson? Ja, Jahrestage: „Lange Wellen treiben schräg gegen den Strand, wölben Buckel mit Muskelsträngen, heben zitternde Kämme, die im grünsten Stand kippen. Der straffe Überschlag, schon weißlich gestriemt, umwickelt einen runden Hohlraum Luft, der von der klaren Masse zerdrückt wird, als sei da ein Geheimnis gemacht und zerstört worden.“
Montag, 9. August 2004, 19:53 Uhr

Stundenzettel

. — Entweder man nimmt sich als Dienstleister vor, stets gute Arbeit abzuliefern, oder man lässt es sein. Qualität jedenfalls lässt sich nicht kalkulieren.
Sonntag, 8. August 2004, 06:11 Uhr

Eigentlich überflüssig

. — Vier Münchner untern Tisch getrunken. Schlimmes Leben.
Donnerstag, 5. August 2004, 14:02 Uhr

Kontrapunkt

. — „Draußen, vor dem Fenster, ein Schneegestöber, die Bewegung des Windes ist so stark, dass die Flocken fast waagrecht wie kleine Geschosse vorüberfliegen. Ich sitze im Zimmer und höre Mozarts Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur, eine Verlautbarung am Klavier, fern herüberkommend von einem Mann namens Mozart, der gewusst haben muss, dass Musik den zuhörenden Menschen sammelt und zusammenhält, minutenlang, stundenlang. Draußen Schneegestöber, innen Mozart: So könnte es bleiben.“ (Wilhelm Genazino)

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