Freitag, 30. September 2005, 23:42 Uhr+1
Tervetuloa II
. — Wie?
Man heiratet seine Sängerinnen? Wenn es sein muss. Eine Kandidatin fiele mir mindestens ein:
Freitag, 30. September 2005, 23:13 Uhr
Marquis, Postscriptum
. — „Ihr keuschen und furchtsamen Frauen, zieht täglich und ohne Angst Nutzen aus diesen Ratschlägen, denn an Euch wendet sich der Autor.“
Freitag, 30. September 2005, 23:12 Uhr
Marquis VII
. — Zum Abschluss der kleinen Marquis-Woche: „Niemand zweifelt mehr, dass die passive Flagellation von stärkster Wirkung ist auf die Wiederbelebung der durch das Übermaß des Genusses geschwächten Kräfte.“
Freitag, 30. September 2005, 23:00 Uhr
Marquis VI
. — „Welches Übel begehe ich denn, wenn ich einem schönen Wesen, dem ich begegne, sage:
Leihen Sie mir doch den Teil ihres Körpers, der mich augenblicklich befriedigen kann, und befriedigen Sie sich an dem Teil des meinigen, der ihnen angenehm ist? Wodurch wird dieses Geschöpf dabei beleidigt?“
Freitag, 30. September 2005, 18:29 Uhr
Marquis V
. — „Reißen wir endlich den Schleier herunter. Das Bedürfnis zu ficken ist von nicht geringerer Bedeutung als das zu trinken und zu essen, und von keinem soll man sich abhalten lassen.“
Freitag, 30. September 2005, 18:05 Uhr
Satirisches
. — Weil es ja der deutschen Wirtschaft so schlecht geht, schlägt der famose
Hans Zippert vor, könne man doch einmal einen Aufsichtsratvorsitzenden zu sich nach Hause einladen, ihn mit Kognak bewirten. Dresdner Nachwähler sollten sich nicht beirren lassen: Ein echtes Wahllokal erkenne man daran, dass dort kein Bier gezapft werde, auch könne man nicht mal eben mit der Oben-ohne-Bedienung in der Kabine verschwinden.
Freitag, 30. September 2005, 13:07 Uhr
Marquis IV
. — „... dann werden alle menschlichen Gesetze und Übereinkünfte dir lächerlich erscheinen, du wirst aus allen menschlichen Tugenden Laster machen und alle Laster werden dir zur Tugend werden, dann wird ein neues Weltall vor dir entstehen...“
Donnerstag, 29. September 2005, 21:38 Uhr
Unerträgliches II
. — Verlagsempfang: durchaus hübsche Fräuleins, aber keine Knüller, eher ultrahippe Pseudomösen – und vor allem: Oberflächlichkeiten. Ich kann das nicht. Und schlimmer: Ich will das nicht. (Fühle mich einsam.)
Donnerstag, 29. September 2005, 10:03 Uhr+1
Marquis III
. — „Oh, Juliette, merke dir, der Ruf ist ein Gut, das keinen Wert besitzt, er entschädigt uns niemals für die Opfer, die wir ihm bringen.“
Mittwoch, 28. September 2005, 21:37 Uhr
Unerträgliches
. — Ist das elendig, was Werner Hansch beim Schalke-Spiel senilisiert und schwadroniert; dabei ist er noch nicht einmal der schlimmste. – Luan Krasniqi: Riesenkampf eines großen Boxers. --- Ergänzung, 8. Oktober: Valuevs Sieg war keinesfalls Schiebung. Halbzeit in Istanbul: Souveräne Leistung, große Taktik, Deutschland wird Weltmeister. – DFB pfänden, Daum engagieren & Kader drei Monate kasernieren?
Mittwoch, 28. September 2005, 09:49 Uhr
Marquis II
. — „Einen Augenblick“, sprach sie mit glühendem Gesicht, „ordnen wir unsere Verzückungen ein wenig, nur so genießt man wahrhaftig.“
Dienstag, 27. September 2005, 11:58 Uhr
Doppeltes
. — Shauna Macdonald in
Saint Ralph (zum heulen,
charming) und in
The Descent (zum gruseln).
Charming too.
Dienstag, 27. September 2005, 09:52 Uhr
Marquis
. — „Juliette oder Die Wonnen des Lasters“ von
Donatien Alphonse François de Sade: „Aber Sie erröten ja, kleiner Engel, das verbiete ich Ihnen; die Scham ist ein Hirngespinst, sie ist eine Gewohnheit.“
Sonntag, 25. September 2005, 18:45 Uhr+1
Erträgliches
. — Gleich im
Lustspielhaus: der grandiose Kabarettist
Henning Venske. Politische Koordinaten justieren.
Montag, 19. September 2005, 09:37 Uhr
Nachgetragenes
. — Einem Laufband mit einer Hochrechnung fehlte die „Union“, mir nicht. – Ärgerliches: Vermurksen Vorgesetzte irgendwas, schmeißen sie den Nächstbesten, diesmal traf es
Augenthaler.
Freitag, 16. September 2005, 09:35 Uhr
Hochprozentiges
. — Jeder vierte Bundesbürger fürchtet Arbeitslosigkeit, jeder dritte Armut. [
Apotheken Umschau]
Dienstag, 6. September 2005, 12:12 Uhr
The Singing Detective
. — Philip Marlow (grandios: Michael Gambon) examiniert seine Verfassung: „I used to think that all I wanted was the good opinion of honorable men and the ungrudging love of beautiful women. Now I know for sure that all I really want is a cigarette.“ Virtuose, poetische Erzählung: wie sich in seiner Wahrnehmung Klinikalltag, Biografie und Inhalt seines Romans
The Singing Detective zu einer fabulösen Phantastik verbinden. Der Patient als Inbegriff des leidenden Menschen, der sich wegfantasiert, um nicht an der vorgefundenen Welt zu zerbrechen. Exzellent.
Montag, 5. September 2005, 20:34 Uhr
Im Traum Nachricht gehört
. — Schauspieler sterbenskrank, jetzt schreiben sie seinen Nachruf; darüber geweint.
Montag, 5. September 2005, 12:08 Uhr
Jenseits von gut und böse
. — „Man sollte versuchen“, narrt
Norbert Bolz, „sich als Autor eine eigene Stellung zu erarbeiten. Das bedeutet noch [noch?] keine Narrenfreiheit [och!], aber immerhin eine eigene Stimme. Wenn ein Autor aufgrund seiner Prominenz zum Markenartikel wird [verkommt], bekommt er Immunität [Schwachsinn] und kann Sachen schreiben, die andere nicht schreiben können oder dürfen [oder wollen?]. Wenn Sie so wollen [?!], brauchen Zeitungen mehr unberechenbare Markenartikel.“ [Lesenswerte Artikel, mit Charakter und Stil verfasst, würden durchaus genügen.]
Montag, 5. September 2005, 11:58 Uhr+1
Rücksichtslose Industrie
. — Viele Elektrogeräte verharren
stand-by und verbrauchen Strom dabei. [
Weiterlesen]
Sonntag, 4. September 2005, 21:33 Uhr
Politprudelei
. — Die CDU, arrogant, dumm und unsozial, regt mich auf. Diese opportunistische Pseudolinkspartei ist ein Ärgernis. Ich werde SPD wählen, mittlerweile ohne Überzeugung, aber um Schlimmeres zu vermeiden.
Sonntag, 4. September 2005, 09:44 Uhr
Penetrante Plastiktröter
. — Gestern beim Boxkampf in Berlin nervigste Tröter. Der nächste, der mir so kommt, bekommt einen Jab. (Und Marketingfuzzis, die Haut beschriften lassen, bekommen eine Tröte.)
Freitag, 2. September 2005, 21:40 Uhr
No eye, no sky
. — Himmel, warum habe ich das Angebot,
Anna Maria Jopek zu
treffe interviewen nicht angenommen?
Nun gucke ich nur.
Freitag, 2. September 2005, 20:00 Uhr+1
Eye In The Sky
. —
Jonatha Brooke mit „Back In The Circus“ – großes Album einer großen Künstlerin. (Vielleicht nicht ganz so schön wie
Fräulein Tuomi, aber schon schön, sehr schön sogar und sehr inspiriert und – wenn mich jemand fragte, was ich die nächsten Tage tun wolle, ich antwortete ihr: auf dem Bett Brooke hören. (Und wer lieb fragt, bekommt etwas auf die Ohren, nämlich ihre ergreifende Adaption von
Eye in the sky.)