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Nolls Marginalien

 

Nolls Passage

November 2004Dezember 2004
Dienstag, 30. November 2004, 00:31 Uhr

Andere Bank schreibt

. — „Im Mittelpunkt unserer Geschäftsstrategie steht die konsequente Ausrichtung auf den Bedarf des Unternehmens“, salbadert eine Anzeige; scheint mir repräsentativ für das affektierte Gegurgel vieler Firmen.
Montag, 29. November 2004, 19:45 Uhr

Eine Bank schreibt

. — „Der von Ihnen beschriebene Sachverhalt wurde geprüft und das vorliegende Fehlverhalten konnte lokalisiert werden. In unserem nächsten Release, voraussichtlich Ende November/Anfang Dezember, werden wir die Funktion wieder fehlerfrei zur Verfügung stellen.“
Montag, 29. November 2004, 19:41 Uhr

Wortvernichtung

. — Selbst nennen sie es „Wertschöpfung durch Kommunikation“, mir hingegen dünkt, dass hier keine Werte geschöpft, sondern Worte vernichtet werden. Das Oberseminar der DPRG, desaströse Kommunikation? Ein Beispiel: „Output ist die Voraussetzung für Outcome. Outcome ist die Voraussetzung für Outflow. Die Outflowziele und ihre Bewertungskriterien leiten sich mittelbar – über die Unternehmensziele – aus den Kriterien der Kapitalmärkte für die Bewertung von Unternehmen ab.“
Montag, 29. November 2004, 18:59 Uhr

Fackel XIII

. — „Ein Streik [Info], und mag er noch so viel Heroismus und thatfreudigen Gemeinsinn freimachen, dünkt unserer Presse nicht des Eigenberichtes würdig, der einem Schulvereinstag nicht versagt bleibt, und der Arbeiter ist ihr so lange uninteressant, als er nicht jüdische Schnapsschänken plündert.“ (Karl Kraus)
Montag, 29. November 2004, 01:24 Uhr

Fackel XII

. — „Anworten des Herausgebers. Ignorant. Aber warum sind Sie in der Wahl ihres Pseudonyms so grausam gegen sich selbst? Sie ersparen mir so die passendeste Kritik Ihrer Bedenken. Frau A. H., Anna M., Marie B., Brutus, S. S. Vielen Dank für die freundlichen Worte. Leider nicht möglich; weitere Versuche erwarte ich gerne.“ (Karl Kraus)
Sonntag, 28. November 2004, 15:40 Uhr

Sammlung, suspekt

. — Per Filesharing akkumuliert: Found Photos, die Welt in Bildern. – Dazu eine Notiz der NYT.
Sonntag, 28. November 2004, 13:04 Uhr

Buchmacher

. — Keine Neuauflage in Aussicht und ZVAB ergebnislos? Dann hilft eventuell Booksagain: Wunschtitel vormerken, kommen genügend Anfragen zusammen, suchen die Reprinter entsprechende Rechte einzukaufen. War das erfolgreich, erhalten die Interessenten ein Kaufangebot. – Schaurige Site, erster Versuch: Wörterbuch der Redensarten.
Samstag, 27. November 2004, 14:27 Uhr

Fackel XI

. — „Es gibt zwei schöne Dinge auf der Welt: Der »Neuen Freien Presse« angehören oder sie verachten. Ich habe nicht einen Augenblick geschwankt, wie ich zu wählen hatte.“ (Karl Kraus)
Freitag, 26. November 2004, 19:28 Uhr

Fackel X

. — „Ich habe eingesehen, dass ich besserungsfähig bin.“ (Karl Kraus) – Das ist der 300. Eintrag in diesem Blog.
Freitag, 26. November 2004, 19:21 Uhr

Peepshow

. — „Meine Mutter zupfte ein wenig an mir herum, tätschelte meine Hüften und sagte dann liebevoll: Ist auch besser, wenn sie ein bisschen weiter ist, du tendierst dazu, schnell mal ein paar Kilo zuzunehmen. Die unterernährte 18-jährige Verkäuferin, der ein roter Tanga aus der knappen Hüfthose guckte, kicherte. Nein, Mutter, ich tendiere höchstens dazu, Familienmitglieder in der Öffentlichkeit bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen.“ – Und im nächsten Laden? „Ich blieb bis Einbruch der Dunkelheit in der Umkleidekabine.“ (Lyssa)
Freitag, 26. November 2004, 19:19 Uhr

Blöd gespart

. — Nach „Fast Forward“ etc. streicht Viva die Sendung von Frl. Kuttner; schade, hätte die gerne gesehen.
Mittwoch, 24. November 2004, 10:56 Uhr

Fackel IX

. — „Antworten des Herausgebers. M. H. Was Sie mir als Entschädigung für den »Hass der Männer« in Aussicht stellen, ist ja nicht unangenehm. Die Photographie war leider nicht beigelegt.“ (Karl Kraus)
Mittwoch, 24. November 2004, 10:54 Uhr

Fackel VIII

. — „Zur Erhöhung des Wertes staatlicher Bevormundung besteht bei uns auf verschiedenen Gebieten das gloriose Princip, die Controlorgane durch die Controlierten bezahlen zu lassen (…) Dieser Vorgang ist offenbar sehr geeignet, wenn nicht die Strenge, so doch die Gemüthlichkeit der Aufsicht zu erhöhen.“ (Karl Kraus)
Dienstag, 23. November 2004, 13:30 Uhr

Kahlschlag

. — „Soll die Künstlersozialkasse erhalten werden?“ fragt die Pressemitteilung zur Enquete-Kommission Kultur in Deutschland. Klare Antwort: Ja. Sonst ginge es nicht nur den meisten Künstlern und Publizisten schlechter, sondern der Gesellschaft insgesamt, würden Pressefreiheit und Pluralismus kassiert. [Informieren] – Nachtrag vom 25. November: Die Entwarnung gleich hinterher. Viel Lärm um nichts? Etwas Aufregung für eine gute Sache schadet nicht.
Montag, 22. November 2004, 14:28 Uhr+1

Ticket to hell

. — Fundamentalattentäter werden von Hass und dem Glauben, ins Paradies zu kommen, getrieben. Ich frage mich, was das für ein Paradies sein soll, in dem Mörder herumlaufen. – Dossiers (1/2) zur gefährdeten Gesellschaft.
Montag, 22. November 2004, 13:40 Uhr+1

Leaving Amal, lovely

. — Kleine Schwedinnen, großes Kino: Fucking Åmål. Zwei Mädchen, ihr Leben in der Provinz, ihre Liebe; von Alexandra Dahlström und Rebecka Liljeberg herzallerliebst gespielt. – Dazu diese Fansite.
Sonntag, 21. November 2004, 15:03 Uhr

Fackel VII

. — „Wer dem Publicum, das von ihm nichts weiß und nichts wissen will, täglich von neuem sich aufdrängt, wer allerorten u. a. anwesend sein möchte, der muss es sich auch gefallen lassen, einmal u. a. abgefertigt zu werden.“ (Karl Kraus)
Sonntag, 21. November 2004, 14:48 Uhr

Spam XI

. — Am Wochenende besonders schlimm, mehr als 50 Schrottteile. Zwei versuchten sogar, über die Whitelist hineinzukommen, doch der Bayesianfilter packte sie weg. Spammer sollten geteert und gefedert werden, mindestens. Ein Bürschchen, das bei uns klingelte, um ungewünschte Werbung im Hausflur zu deponieren, hätte diese Lektion fast erlebt. Leider war sein Vorsprung zu groß, da vier Stockwerke zwischen uns lagen. Aber der wird sicher nicht wiederkommen...
Samstag, 20. November 2004, 01:43 Uhr

Fackel VI

. — „Nun kommen die Herren wieder, Großgrund- und Kleinhirnbesitzer, mit Phrasenkanonen angerückt und schießen auf die politischen Spatzen, welche die Unfähigkeit der Regierung von allen Dächern pfeifen.“ (Karl Kraus)
Samstag, 20. November 2004, 01:04 Uhr

Fackel V

. — „Journalistische Schmarotzer, die eben erst aus dem Kehrricht der öffentlichen Meinung emporgetaucht sind, Operettenwucherer und Coulissiers, die, wenn schon nicht dem Gerichtssaal, so doch der Gerichtsrubrik entsprungen sind, tummeln sich auf der Scene, die einst Nestroy und einem herrlich verwienerten Offenbach gehört hat.“ (Karl Kraus)
Donnerstag, 18. November 2004, 12:57 Uhr+1

Men Only

. — Talking to Tammy, hübsches und obendrein interaktives Szenario, von Neuro entdeckt: Virtual Bartender
Donnerstag, 18. November 2004, 12:36 Uhr

Satire

. — „Den Irak-Besatzern wachsen die Kosten über den Kopf. Zur Beschaffung frischen Kapitals wollen sie den Irak an die Börse bringen. Der Vorstand der neuen Irak Inc. kündigt einschneidende Personalmaßnahmen an...“ (Spiggl Online)
Montag, 15. November 2004, 03:00 Uhr

Fackel IV

. — „So sehen wir das bischen Aufmerksamkeit, das unser Publicum nach erledigter Leibblattlectüre für bedrucktes Papier noch zu vergeben hat, in unverantwortlicher Weise allwöchentlich von Neuem missbraucht. Wer sich zum Abonnement einer Revue aufgerafft hat, fühlt sich um seine Erwartung, hier noch jene Wahrheit zu finden, die in der Tagespresse Raummangels halber ewig im »Übersatz« bleiben muss, schmählich betrogen: Statt frisch zugreifender Socialkritik und rücksichtsloser Auffassung aller Actualitäten nichts als eine hochmüthige Sachlichkeit...“ (Karl Kraus)
Montag, 15. November 2004, 01:27 Uhr

Unglücklichsein

. — „Als es schon unerträglich geworden war – einmal gegen Abend im November – und ich über den schmalen Teppich meines Zimmers wie in einer Rennbahn einherlief...“ (Franz Kafka) – Mehr im grandiosen Kafka Project.
Montag, 15. November 2004, 00:03 Uhr+1

Sternstunde

. — Ich stecke voller positiver Energie, habe den Regenwald gerettet und einen Löffel verbogen. Und war damit nicht alleine. Habe das gleich wieder gerade gebogen, der arme Löffel. Ansonsten: trinke Cabernet, lese Chandler.
Freitag, 12. November 2004, 09:08 Uhr

Talking Heads

. — „Aber wie wunderbar können Gespräche sein, wenn der Mut dazu da ist“ (Sten Nadolny in Cicero)
Donnerstag, 11. November 2004, 20:46 Uhr+1

Pornographische Propädeutik

. — „Bei der Suche nach Sex werden möglicherweise sexuelle Inhalte ausgegeben“ – Potzblitz! Wer nach sexuellen Inhalten sucht, wird fündig. Schlauer Suchen, die MSN-Deutschland Search im Betastadium.
Dienstag, 9. November 2004, 17:50 Uhr

Neunter November

. — „Wir erinnern uns heute an die Ereignisse am Abend des 9. November 1938, als die Nazis ihrem Hass auf die Juden für alle sichtbar freien Lauf ließen. Es war eine staatlich gesteuerte Aktion, die sich auf offener Straße abspielte, und das deutsche Volk wurde Zeuge, wie die Menschenrechte und die Menschenwürde (...) mit Füßen getreten wurden“, sprach Paul Spiegel vor vier Jahren in Berlin. „Bis auf wenige Ausnahmen (...) hat kaum jemand seinen Unmut, sein Entsetzen öffentlich zum Ausdruck gebracht. Mir ist bis heute unerklärlich, wie die Bevölkerung nach dieser Nacht in ihrem normalen Alltag weiterleben konnte.“ [Rede] [Pogromnacht]
Dienstag, 9. November 2004, 17:40 Uhr

Downtown Blues

. — Mr. Waits unterwegs und ich kartenlos, wieder einmal. Interview, Platte und Tourplan? [Klick]
Dienstag, 9. November 2004, 15:08 Uhr

Presseschau

. — Nicht umsonst wird der Sportteil der F.A.Z. regelmäßig ausgezeichnet, aber auch die F.A.S. ist nicht zu verachten. In der aktuellen Ausgabe besticht folgende Überschrift „Latex-Dress statt Schlafanzug“, missfällt folgender Satz: „Obwohl das Firmament grau verhangen war, kam dieser Schuss wie aus heiterem Himmel.“ Merke: Albernheit, so ambitioniert sie sein mag, ist einem Bericht selten zuträglich.
Donnerstag, 4. November 2004, 16:07 Uhr

Fackel III

. — „Es sei mir gestattet, in Kürze mein geistiges Vorleben zu skizzieren, bevor ich es unternehme, von selbständiger Tribüne zu einem Forum zu sprechen, auf welchem Dank dem Marktgeschrei der täglich zweimal verfälschten Meinung der ehrliche Mann sein eigenes Wort nicht hört. Ich habe es bisher nicht über den Ruhm hinaus gebracht, in engeren Kreisen missliebig geworden zu sein.“ (Karl Kraus)
Mittwoch, 3. November 2004, 23:58 Uhr

Spam X

. — „Deal of the day / The pain ends now“ – „Be a better lover / Fuck like a bunny“ – „Upgrade your qualification / Live like a king“ – „Get the chicks of your dreams / Simply choose your medication“ – Alright, „isn’t this what you wanted?“
Mittwoch, 3. November 2004, 13:06 Uhr

Kolumnen

. — Autoren, die launige Lesestücke auf Lager haben, eine Kolumne verfertigen wollen und einen Agenten für ihre Werke suchen, melden sich bitte hier. Themen: Frauen, Männer, Modernes Leben, Wohnen, Lifestyle, Internet etc.
Mittwoch, 3. November 2004, 12:59 Uhr

Luzide Iniative

. — Bedenklich der Zustand vieler Medien, zweifelsohne; daran wird die Charta der „Iniative Qualität im Journalismus“ nichts ändern, fürchte ich; ohne größere Aufklärung ist der desolaten Wirklichkeit nicht beizukommen.
Dienstag, 2. November 2004, 13:48 Uhr

Neugeboren

. — Charmante Kampagne: „Nach einem Urlaub in Baden-Württemberg fühlen Sie sich wie neugeboren.“

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