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Nolls Marginalien

 

Nolls Passage

Dezember 2004Januar 2005
Freitag, 31. Dezember 2004, 18:37 Uhr+1

Silvester

. — Arbeiten, lesen und ein ordentlicher Spätburgunder, das ist nicht verkehrt. Statt Geböller ein Blick ins All (1/2). Und ein Neujahrsgedanke: „Das sind nur Worte, Worte und Worte, nötig aber ist die Tat!“ (Fjodor Dostojewski)
Freitag, 31. Dezember 2004, 12:35 Uhr

Susan Sontag

. — Nachrufe auf eine ehrenwerte Schreiberin: In der Zeit weint Raddatz, in der NZZ ergründet Köhler.
Freitag, 31. Dezember 2004, 12:29 Uhr+1

Milchstraße

. — Burdas Kauf sei eine „feindliche Übernahme“ gewesen, reklamiert Dirk Manthey im Spiegel. Mögen die wenigen im Verlag verbliebenen Guten schadenfrei und möge Manthey dem hiesigen Zeitschriftenmarkt erhalten bleiben.
Sonntag, 26. Dezember 2004, 01:19 Uhr

Poesie

. — „Welche Vorstellung ich von den Dingen habe? / Welche Meinungen über Wirkung und Ursache? / Was ich über Gott und die Seele / und die Erschaffung der Welt ergrübelt habe? / Ich weiß es nicht. Für mich heißt daran denken die Augen schließen / und nicht denken. Heißt meines Fensters / Vorhänge zuziehn – aber es hat keine Vorhänge.“ (Alberto Caeiro alias Fernando Pessoa)
Freitag, 24. Dezember 2004, 15:16 Uhr

Nolitio

. — Nolitio: »Nichtwollen«, im Gegensatz zur »volitio«. Das Nicht-Wollen als nolitio ist nicht das absolute Fehlen des Willens, sondern der positive Akt des Ablehnens seitens des Willens. – Nach Thomas Aquinas ist »nolle fieri« so viel wie »velle non fieri« (1 sent. 46, 1, 4 ad 2; »noluntas«: Sum. th. I. II, 8, 1 ad 1). Micraelius bemerkt: »Voluntatis functiones sunt velle et nolle. Aliqui tamen distinguunt inter nolle et non velle: quasi id nolimus, quod impedimus, id autem non velimus, quod permittimus cum detestatione« (Lex. philos. p. 1112). Chr. Wolf betont gleichfalls: »Nolitio et aversio sensitiva non sunt actiones privativae, sed positivae« (Philos. pract. I, § 38). – Nach Preyer ist die Noluntas (Nolentia) ein eigentümlicher positiver Erregungszustand (Seele d. Kind. S. 126). Renouvier erklärt, die »nolonté« (das »vouloir ne pas«) sei »le pouvoir d’opposer un veto à l’acte suggéré, à l’acte réflexe de l’imagination ou du désir« (Monadol. p. 231). Nach Sigwart heißt »nolle« »einen möglichen Zweckgedanken verneinen« (K1. Schrift. II2, 125). – Historisches Wörterbuch der Philosophie.
Mittwoch, 22. Dezember 2004, 10:14 Uhr

Durchsage

. — Meinen Leserinnen, Lesern, Freunden, Verwandten, Bekannten und Kollegen sei herzlich gewünscht ein

Fröhliches Weihnachten
Dienstag, 21. Dezember 2004, 00:08 Uhr

Der große Abfalleimer

. — Sollte er jemals ein Blog führen, meldete Giesbert Damschke, würde er es „Der große Abfalleimer“ nennen und folgendes Zitat vorausstellen, aus einem Interview der Süddeutschen mit Debbie Harry: „Ich las, dass Sie für Ihre ironischen Scherze mit Journalisten berühmt sind.“ – „Oh?“ – „So stand es im Internet.“ – „Ach, Sie haben im großen Abfalleimer gewühlt! Was haben Sie da noch alles gefunden?“
Samstag, 18. Dezember 2004, 18:47 Uhr

Bärenfalle

. — Theodor Mommsen bekam von Freunden ein Geschichtsbuch geschenkt. Er durchblätterte es und bekundete dann: „Danke, ich werde Monate beschäftigt sein, das alles zu widerlegen.“
Freitag, 17. Dezember 2004, 12:01 Uhr

Fackel XIV

. — „Dass ich ihnen [diversen Querulanten] nicht antworte, ist mein Sommerurlaub.“ (Karl Kraus)
Mittwoch, 15. Dezember 2004, 12:36 Uhr

Freiheit

. — „Wer das noch nicht erlebt hat, muss jetzt hinfliegen, der muss jetzt nach Kiew fliegen; das ist eure Chance. Das kommt nur einmal. Diese Illusion von Freiheit.“ (Péter Zilahy in der F.A.S.) – Außerdem: Andrej Kurkow in der taz.
Montag, 13. Dezember 2004, 22:02 Uhr+1

Bücher

. — Rückbesinnend, revakzinierend, revalierend, requirierend, womöglich rüssierend: „Manhattan Transfer“ von John Dos Passos, „Der unterirdische Strom“ von Albert Maltz, „Es führt kein Weg zurück“ von Thomas Wolfe, „Leaving Las Vegas“ von John O’Brien, „Der letzte Taikun“ von Francis Scott Fitzgerald sowie „Aus der Tiefsee“ von Ludwig Hohl.
Montag, 13. Dezember 2004, 21:29 Uhr

Frühlingselegie

. — „ich habe es gespürt aber jetzt spüre ich es nicht / ich kann es erinnern dass ich es gespürt habe / ich registriere dass ich es nicht spüre / ich weiß dass ich es nie wieder spüren werde / ich weiß dass ich es nicht erinnern werde / ich weiß dass ich nichts registrieren werde / (...)“ (Ernst Jandl)
Samstag, 11. Dezember 2004, 21:21 Uhr

Erkenntnisse

. — „müde menschen werden / früher alt“ – „würde unser auge / nur dinge einlassen / die nicht größer als unser auge sind / wahrhaftig wir würden wenig sehen“ (Ernst Jandl)
Samstag, 11. Dezember 2004, 13:20 Uhr

Short Break

. — Kommentarfunktion derzeit ausgeschaltet, da ein Spammer sich hier herumtreibt, der alle fünf Minuten seine IP-Adresse wechselt. Sobald der schäbige Scheißer am Haken hängt, geht’s weiter.
Freitag, 10. Dezember 2004, 13:15 Uhr

Sentenza IX

. — „Wo man am meisten drauf erpicht, gerade das bekommt man nicht.“ (Wilhelm Busch) – „Das Wesen der Romantik ist die Ungewissheit.“ (Oscar Wilde) – „If you’re looking for the Goodies, keep on looking, because they stay in the jar.“ (Ciara)
Freitag, 10. Dezember 2004, 13:06 Uhr

Sentenza VIII

. — „Jeder Mensch kommt mit einer großen Sehnsucht nach Herrschaft, Reichtum und Vergnügen sowie einem starken Hang zum Nichtstun auf die Welt.“ (François-Marie Voltaire) – „Gerade das erfreut mich: nichts zu tun und völlig untätig zu sein.“ (Marcus Tullius Cicero) – „Mein Lebensmotto ist: Mittagsschläfchen, Masturbation und Müßiggang.“ (Hermes Phettberg)
Freitag, 10. Dezember 2004, 12:51 Uhr

Sentenza VII

. — „Charakter ist die Fähigkeit, sich selbst im Weg zu stehen.“ (Woody Allen) – „Wenn du dich mit dem Teufel einlässt, verändert sich nicht der Teufel – der Teufel verändert dich.“ (Max California) – „Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt.“ (Wilhelm Busch)
Freitag, 10. Dezember 2004, 10:47 Uhr

Steuern erklären

. — Tipp: die Steuersparerklärung der Akademischen Arbeitsgemeinschaft Verlag GmbH; mehrfach ausgezeichnet, einfach handzuhaben, gut dokumentiert und läuft vor allem auch auf kleineren Rechnern rund und sorglos.
Mittwoch, 8. Dezember 2004, 20:11 Uhr

Hartz VII

. — Erwerbslose arbeiten im Steinbruch etc. Ein Euro Stundenlohn. Wer das nicht schafft, erhält Nahrung auf Kredit. Wer den nicht binnen 18 Monate abbezahlt, wird zwangsexplantiert. Für eine Niere gibt es drei Monate Nahrung.
Mittwoch, 8. Dezember 2004, 20:03 Uhr

Seinfeld II

. — Yippieh, endlich auf DVD. – Man müsste einmal einen Essay über diese formidable Sitcom (1/2) verfassen.
Mittwoch, 8. Dezember 2004, 19:52 Uhr

Subversiv III

. — Dialog zwischen Julian, dem Protagonisten, und Marusha, der älteren Nachbarstochter, nach Vanille duftend: „Ich habe doch keine Freundin, Mensch! Bin zwölf.“ – „Aber du wichst schon, oder?“ – Ich fühlte irgendetwas im Gesicht, als würde man die Zunge an eine Batterie halten. – Ralf Rothmann, Junges Licht.
Mittwoch, 8. Dezember 2004, 19:48 Uhr

Subversiv II

. — „Meine Laune ist am Arsch. Und wenn ich nicht heulen will, muss ich fies werden.“ (Madame Le Feu) – Hübsch auch: „Diese Unterwäsche! Oh Gott, ich falle gleich über mich selbst her...“ (ebd.)
Mittwoch, 8. Dezember 2004, 19:31 Uhr

Subversiv

. — „Bei einem enddämlichen Gewinnspielchen auf RTL mit zwei Antwortmöglichkeiten im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte absichtlich für die offensichtlich falsche Antwort angerufen. 49 Cent ärmer gewesen, trotzdem verdammt gut gefühlt. Man muss die Idioten mit ihren eigenen Waffen schlagen.“ (Argh!)
Mittwoch, 8. Dezember 2004, 19:29 Uhr

Da lacht das Labor

. — Mann zur Mikrowelle: „Nein, ich will nicht Schach spielen! Mach mir einfach nur die Lasagne heiß!“ (Robert Mankoff in der F.A.S.) – Vergleichbar: Neulich beim Einkaufen. Mein Kühlschrank rief mich an; ihm sei kalt.
Mittwoch, 8. Dezember 2004, 19:23 Uhr

Für eine handvoll Pixel

. — Die Gewinner des Weblogpreises der Deutschen Welle, mitunter mit pfiffigen Titeln.
Freitag, 3. Dezember 2004, 20:18 Uhr

Lost in Translation

. — Einer der schönsten Filme (1/2) in diesem Jahr. – Mit Scarlett Johansson an einer Bar zu sitzen, ist vermutlich nicht das Verkehrteste.
Freitag, 3. Dezember 2004, 11:19 Uhr

Was fehlt

. — Will die Wochenpost (1996 eingestellt) wieder, mit Mathias Greffrath; auch das Magazin der Frankfurter Allgemeinen (1999 eingestellt) wäre schön. Und auf dem Kiez: Tiefenrausch, Zoë, Lieblingskellnerin und Astrabrauerei.
Donnerstag, 2. Dezember 2004, 12:16 Uhr

Unschärferelation

. — Ort und Impuls eines Teilchens lassen sich nicht genau bestimmen. Weiß es selbst, wo es ist?
Mittwoch, 1. Dezember 2004, 17:10 Uhr+1

Mediennutzung

. — Das Internet wird, laut Forsa, durchschnittlich 58 Minuten pro Tag genutzt. Vor fünf Jahren waren es acht Minuten. Der Zuwachs ginge nicht auf Kosten auf anderer Medien, heißt es. Die Studie kostenfrei hier bestellen.

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