Mittwoch, 31. Dezember 2008, 23:27 Uhr
Minnesang, Ende
. — „Wo mir nur die Mädchen sind! / Tummelt, tummelt euch geschwind“, frohlockte Tannhäuser – um so zu enden: „Mir ist das Herze von ihr wund / bis auf der Minne tiefsten Grund. / Es ist entzwei. / Heia juchhei! / Des Fiedlers Saite / sprang entzwei.“
Mittwoch, 31. Dezember 2008, 23:25 Uhr
Der Minne Gewalt
. — Walther von der Vogelweide: „Wie soll ich ohne Sinn genesen?“ – Maßlos traurige Welt.
Mittwoch, 31. Dezember 2008, 23:23 Uhr
Minnesang IV
. — „Ihr so minnigliches Lachen / kann meine Sorgen machtlos machen.“ (Gottfried von Neifen) – Konnte!
Mittwoch, 31. Dezember 2008, 23:17 Uhr
Minnesang III
. — „Mit Buchstaben feine / soll einst auf dem Steine / meines Grabes stehn: / wie sehr ich sie liebte / und sie mich betrübte. Wer vorbei wird gehn, / der lese dann von meiner Not. / Die Schrift ihm künde, / welch große Sünde / von ihr ohne Gründe / ihrem Freund geschehn.“ (Albrecht von Johannsdorf)
Mittwoch, 31. Dezember 2008, 23:15 Uhr
Minnesang II
. — „Herrin, nun besinne / Dich, ob ich ein wenig wert Dir sei! / Eines Freundes Minne / frommt nicht, ist die andre nicht dabei.“ (Walther von der Vogelweide)
Montag, 29. Dezember 2008, 20:03 Uhr
Silvester II
. — Auf Silvester folgt der Neujahrstag. Dies ist die Botschaft. Ich wünsche Ihnen, lieber Mensch, herzlichst
Montag, 29. Dezember 2008, 19:08 Uhr
Ein Knallfrosch
. — Ist grün und geknickt. Konstruktionsbedingt springt der Knallfrosch unkontrolliert umher. Ich bin auch geknickt. Ob meines Knallfroschs. Die Liebenswürdigkeit versprengt. Im Rauch darbt ein müder Narr.
Quak. Hmpf.
Montag, 29. Dezember 2008, 14:04 Uhr
Lektüren II
. — Es schreibt
Mitsou bei Sidonie-
Gabrielle Colette: „Denn eine Frau, die liebt, die wird, selbst wenn sie nur ein kleines dummes Ding ist wie ich, unerträglich, sie versteht, sie errät...“ Und endlich: „Fangen wir also mit dem Leichtesten an. Wenn Sie nicht allen Mut verloren haben, vergönnen Sie mir wieder, ich bitte Sie, den Schlaf an Ihrer Seite, schenken Sie mir die Überraschung, Ihnen so leicht in die Freude folgen zu können, gewähren Sie mir das Vertrauen und die Freundschaft Ihres Körpers; vielleicht führt mich das endlich eines Nachts ganz sachte bis zu Ihnen.“
Montag, 29. Dezember 2008, 13:57 Uhr
Lektüren
. —
Crainquebille, Erzählung von Ana
tole France: „Oft ärgerte er sich über seine Bummelei und Faulheit. Alter Lump, schalt er sich, du taugst zu rein gar nichts mehr.“ Und endlich: „Crainquebille senkte den Kopf und wankte langsam mit hängenden Armen durch den Regen in die finstere Nacht hinein.“
Montag, 29. Dezember 2008, 13:53 Uhr
Minnesang
. —
Gefunden, ein Konsonant hinzugefügt, und verloren. „Du bist der besten eine, das muss ich mit Recht Dir gestehen. / Gepriesen Deine Augen, die können, wen
n sie wollen, an mit so viel Güte sehen.“ (Meinloh von Söflingen)
Montag, 29. Dezember 2008, 13:47 Uhr
Quacksalberei
. — Bei Irene Dische aufgelesen, Gro
ßmama: „Psychatrie ist Quacksalberei, schlimmer als Astrologie.“
Montag, 29. Dezember 2008, 13:37 Uhr
Prozess, Nürnberger, III
. — Ge
offrey Lawrence zum elendigen Geplänkel Otto Stahmers, Görings Anwalt: „Was Sie gerade gesagt haben, erscheint mir als der Gipfel an Bedeutungslosigkeit.“
Montag, 29. Dezember 2008, 13:33 Uhr
Prozess, Nürnberger, II
. — „Ich werde nie eine 30-jährige Französin vergessen. Sie wollte den gequälten Opfern etwas Wasser bringen und kam dafür selbst in Block 25“, berichtete am 28. Januar 1946
Marie-Claude Vaillant-Couturier. „Nach wenigen Tagen wurde sie mit anderen Frauen auf einen Wagen zur Ermordung in der Gaskammer verladen. Sie rief uns zuletzt noch zu:
Denkt an meinen kleinen Jungen. Dann stimmten die Frauen die Marsellaise an.“
Montag, 29. Dezember 2008, 13:27 Uhr
Prozess, Nürnberger
. — „Sie sitzen nicht hie
r, weil sie den Krieg verloren, sondern weil sie ihn begonnen haben.“
Montag, 8. Dezember 2008, 16:45 Uhr
Abandoning, Epitaph
. — I’m losing on the swings, losing on the roun
dabouts, the ga
me is over. Can you still say you love me. Quak. You know, you know. Clutching the short straw.
Donnerstag, 4. Dezember 2008, 19:55 Uhr
Jingle all the Way
. — Müde, jedoch herzlich, wenigen Menschen, Leserinnen und Lesern, wird hiermit gewünscht ein
Montag, 1. Dezember 2008, 09:30 Uhr
Kein Gestammel, bitte
. — „Ich klopfe und klopfe“, schrieb
R. Walser, „allerdings mit wenig Ungestüm, und horche nur gespannt, ob jemand komme, der mir den Riegel zurückschieben möchte.“ Nichtsdestotrotz: „Niemand ist berechtigt, sich mir gegenüber so zu benehmen, als kennte er mich.“