Wider die Phrasen
. — Die Klagen über den Verfall der Republik sind sattsam bekannt, ebenso die trotzigen und trendigen Gegenbewegungen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich das selbst ernannte Zukunftsinstitut zu Wort meldet, mit einem „Die Zukunft ist möglich" betitelten
Pamphlet. Mag die Absicht des Herrn Horx redlich gewesen sein, seine Ausführungen sind es nicht. Sie strotzen vor Phrasen und halbgarem Bescheidwissen. Offenbar kennt nicht nur die „öffentliche Rhetorik“, sondern auch Herr Horx „keine Hemmschwellen mehr“. So mimt er den Wahrsager und spielt mit dem Feuer: „Die angekündigten großen Attentate werden zum größten Teil nicht funktionieren. Die, die gelingen, werden wir aushalten müssen.“ Zum Thema Arbeitslosigkeit bekundet er bloß: „Hier gilt es, wie bei vielen anderen Diskussionen auch, die Kirche im Dorf zu lassen und das Problem in den richtigen Kontext zu stellen.“ Was, bitte, ist denn der „richtige“ Kontext für einen Arbeitslosen? Das sagt er nicht. „Wir riskieren auf diese Weise einen mentalen Niedergang“ – Schmarrn, dieses Gegurgel lässt keinen weiteren Niedergang zu.