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Nolls Passage

Freitag, 28. Januar 2011, 10:38 Uhr<  >

Die Demütigung

. — Erneut Philip Roth, erneut glorios: „Dennoch sagte Axler, zu ihrer wie auch seiner eigenen Überraschung, eines Morgens beim Frühstück: „Ist das etwas, das du wirklich willst, Pegeen? Bis jetzt haben wir einander genossen, das Neue war sehr stark, das Gefühl war sehr stark, der Genuss war sehr stark, aber ich frage mich, ob du weißt, was du tust.“ – „Ja, das weiß ich. Ich finde es herrlich“, sagte sie, „und ich will nicht, dass es aufhört.“ – „Aber du verstehst, was ich meine?“ – „Ja. Aber nichts davon stört mich. Stört dich etwas?“ – „Wäre es vielleicht gut“, antwortete er, „aufzuhören, solange noch keine Herzen gebrochen sind?“ – „Bist du nicht glücklich?“ fragte sie. – „In den vergangenen Jahren war mein Leben gefahrlich instabil, und ich fühle mich nicht stark genug, die Zerstörung meiner Hoffnungen auszuhalten. Ich habe genug Elend erlebt. Es ist immer schmerzhaft, es ist immer hart, und in dieser Phase meines Lebens will ich so etwas nicht heraufbeschwören.“ – „Simon, wir sind beide fallen gelassen worden“, sagte sie. „Wenn wir scheitern, dann wegen uns, nicht wegen ihnen und nicht wegen deiner oder meiner Vergangenheit. Ich will dich nicht ermuntern, ein Wagnis einzugehen, und ich weiß, dass es ein Wagnis ist. Für uns beide übrigens. Aber das Schlimmste, was mir passieren könnte, wäre, dass du dich von mir zurückziehst. Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren. Wenn es sein muss, werde ich es ertragen müssen, aber was das Wagnis betrifft – das bin ich längst eingegangen. Wir sind es längst eingegangen. Es ist zu spät, um sich durch Rückzug zu schützen.“ – „Du willst damit sagen, dass du nicht aufhören willst, solange es so gut läuft?“ – „Genau. Ich will dich, verstehst du. Ich baue darauf, dass ich dich habe. Zieh dich nicht von mir zurück. Ich finde es herrlich und will nicht, dass es aufhört. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich kann nur sagen: Ich werde es versuchen, wenn du es auch versuchst. Das hier ist keine kleine Affäre mehr. Wir sind das Wagnis eingegangen.“ – „Fünf Worte mit der Bedeutung, dass es für sie das Schlimmste wäre, von ihm fallen gelassen zu werden. Sie wird sagen, was sie sagen muss, um es am Laufen zu halten. Sie wählt diesen Kurs nicht, um mich zu täuschen – sie folgt einer instinktiven Strategie. Aber irgendwann wird der Tag kommen, dachte Axler, da die Umstände sie in eine stärkere Position versetzen werden, während ich in der schwächeren sein werde, schon allein deshalb, weil ich zu unentschlossen war, die Beziehung zu diesem frühen Zeitpunkt zu beenden. Und wenn sie stark ist und ich schwach bin, wird der Schlag vernichtend sein.“
Freitag, 28. Januar 2011, 10:58 Uhr > Noll >
Hm, klingt froschig.

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