Freitag, 25. Juni 2010, 20:14 Uhr+1
Philosophenwochen II
. — Sha
ke
speares Rüpel seien fast durchweg geistreich und voll genialen Humors, bemerkt H
egel; fürwahr ein Koloss. Dann dies: „Wie kommen so geistreiche Individuen dazu, sich mit solcher Tölpelhaftigkeit zu benehmen?“ Fragt er also. Und mir deucht, ich
sollmüsste es wissen.
Freitag, 25. Juni 2010, 19:47 Uhr
Remember: Freebird
. — Bei Ronnie
Van Z. und Nachbarn entschuldigen, da ich wiederholt lauthals mitsang: „Ohohohohohhhhh / And this bird you can not change / Lord knows I can’t change...“ Das ist Pathos.
Freitag, 25. Juni 2010, 10:11 Uhr
Glück, zwiefaches sogar
. — „Wenn es in der Welt ein Werk gibt, das von keinem anderen so gut vollendet werden kann als von dem, der es begonnen hat, so ist es das Werk, an welchem ich arbeite.“ So René
Descartes – und ich habe das Glück, gleich zwei solcher Projekte zu haben. (Die ich mal kühn ergreife, mal mühsam wälze.) Sie sind mir geistige Perspektive. (Die ich lange vermisste.) Ich fühle mich wohl.
Donnerstag, 24. Juni 2010, 14:01 Uhr+1
Stiller Nachklang
. — Während Lena Mey*r-Landrut in Oslo zwitscherte, ereignete sich in Hamburg im Frachtraum der Ca
p San Diego ein furioses Konzert:
Farmers Market spielte auf. Ein Höhepunkt des E
lbjazz-Festivals. Das wird vom 2.-31. Juli im Café H
ensel auf St. Pauli fotografisch dokumentiert. Kleiner Nachklang zu einem großen Festival – gemäß Giora Feidman: „Musik beginnt nicht mit dem ersten Ton, sondern mit der Stille davor, und sie endet nicht mit dem letzten Ton, sondern mit dem Klang der Stille danach.“
Mittwoch, 16. Juni 2010, 10:15 Uhr
Philosophenwochen
. —
Kant konnte auch lustig: So schrieb er etwa, Faulheit sei „der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit“. Über Gram wusste er zu melden, er sei „versinkende Traurigkeit, die durch keine Hoffnung gelindert wird“. Zur Sehnsucht konstatierte er: „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und Erwerben des Begehrten vernichten zu können.“ – Größte Obliegenheit eines Philosophen? Konsequenz.
Mittwoch, 16. Juni 2010, 10:06 Uhr
Gimme back my bullets
. — Lynyrd S
kynyrd: „Life is so strange when it’s changing, yes indeed / Well I’ve seen the hard times and the pressure’s been on me / But I keep on working like the working man do / And I’ve got my act together, gonna walk all over you / Gimme back my bullets / Put them back where they belong / Ain’t fooling around because I had my fun / Ain’t gonna see no more damage done / Gimme back my bullets / Sweet talking people done ran me out of town / And I drank enough whiskey to float a battleship around / But I’m leaving this game one step ahead of you / And you will not hear me cry because I do not sing the blues / Gimme back my bullets / Been up and down since I turned seventeen / Well I’ve been on top, and then it seems I lost my dream / But I got it back, I’m feeling better everyday / Tell all those pencil pushers, better get out of my way / Gimme back my bullets / Oh put them back where they belong.“
Donnerstag, 10. Juni 2010, 11:27 Uhr
Bedenken bewahren
. — „Bedenkt das Dunkel und die große Kälte / In diesem Tale, das von Jammer schallt.“ Bertolt Brecht, Die
Dreigroschenoper.
Donnerstag, 10. Juni 2010, 09:45 Uhr
Briefe schreiben
. — Theodor Wiesengrund Adorno über den Briefschreiber Walter Benjamin: „Im Brief vermag man die Abgeschiedenheit zu verleugnen und gleichwohl der Ferne, Abgeschiedene zu bleiben.“
Sonntag, 6. Juni 2010, 18:42 Uhr
Bühnenbilder
. — Feine Sache: Elb
jazz. Meinerseits hervorzuheben:
Jandl mit Dieter Glawischnig und Dietmar Mues, Fado mit Mariza, Gypsy mit Boulou und Elios Ferré, Bebop mit Anke Helfrich, Chanson mit Lisa Bassenge sowie Musette mit Stian Carstensen und Farmers Market.