Samstag, 31. Dezember 2005, 20:37 Uhr+1
Verlorene Zeiten
. — Man soll Proust lesen, Prost sagen und sich an einem
Sociando-Mallet laben. (89 Parkerpunkte)
Dienstag, 20. Dezember 2005, 19:11 Uhr+4
Alle Jahre wieder
. — Lieben Leserinnen, hochgeschätzen Kollegen und werten Freunden sei herzlich gewünscht ein
Dienstag, 20. Dezember 2005, 16:49 Uhr
Frigidarium
. — Unnachahmlich
schwärmtschwurbelt
Wagner: „Die Bäume waren erleuchtet wie goldene Cornflakes.“
Mittwoch, 14. Dezember 2005, 12:27 Uhr
Fräuleinwunder
. — Eigentlich sei er, so
Rühmkorf, nur auf die Welt gekommen, um der Schöpfung ein bisschen unter die Röcke zu gucken.
Mittwoch, 14. Dezember 2005, 12:24 Uhr
Fragenpein
. — „Liebe Medizinredaktion, ich bin ein Genie. Ist es bedenklich, wenn ich mein Sperma offen herumliegen lasse? Könnten sich da nicht Viren meines Erbgutes bemächtigen und gefährliche Killer werden?“ (Herr S. aus I. unweit B.)
Mittwoch, 14. Dezember 2005, 12:14 Uhr+1
Frühtau
. — Morgens in der Bahn den Leuten am Antlitz ablesen, ob sie krank, deprimiert oder nur morgenhassend sind. – Eine Geschichte, die nie erzählt wurde: Als ich mit einem Brotmesser in der Hand zur Ikea-Sachbearbeiterin stürmte... – weil in Eile und Reklamationsfallerifallera. Frühtau übt sich.
Freitag, 9. Dezember 2005, 21:02 Uhr
Chose
. — Diese Showsauße zur
WM-Auslosung ist peinlich. Beckmann. Dafür Rundfunkgebühren. Ekelig. Geht gar nicht.
Freitag, 9. Dezember 2005, 15:10 Uhr+2
Herzog
. — Hätte ich 190 Euro, Smoking und Begleiterin mit Abendkleid, ginge ich zum
Presseball? Tja. Aber ein Gedicht habe ich. Von Paul Celan. Im
Kommentar.
Mittwoch, 7. Dezember 2005, 19:33 Uhr
Artigkeit
. —
Franks Freundin, Kollegin, Schwester? Jedenfalls belesen und – „
Entzückend nennt er es, wenn ich ob der langen Wartezeit auf die nächste Bahn laut in den Nieselregen hineinseufze. Er fände es einfach entzückend, dass Frauen so laut seufzen können. Verschämt lächelnd entferne ich mich ein paar Schritte, mit der Frage im Kopf, warum ich immer dann angesprochen werde, wenn ich mich putzig in der Öffentlichkeit verhalte.“ – Nü, mit Komplimenten kennt sich Herr
Robert Walser vortrefflich aus: „Wo sich Damen befinden, gibt es immer wieder Anlässe zu kleinen Artigkeiten.“
Mittwoch, 7. Dezember 2005, 19:08 Uhr
Metablogger VIII
. — Man könnte meinen, dir sei langweilig. – Nein, im Gegenteil. – Bitte? – So geht Bloggen. – Ach so.
Mittwoch, 7. Dezember 2005, 18:49 Uhr+1
Schlagzeilen
. —
Zuckerbrau Markenartikler hat „spektakulären
Lächelweltrekord ins Leben gerufen“. Ortsansässige Verbraucherverbände rufen zum Boykott auf, Sprachkritiker besorgt um Grammatik. –
Guardian Europas
beste Zeitung. –
Dumpfback Laura hat
herausgefunden, „was Frauen während der Weihnachtszeit besonders stresst“. –
Schwesterle Lisa mit investigativer
Glanzleistung: Scheuerlappen werden sofort im Bad genutzt. („Das ist schon interessant.“) –
Backwahn Telkoneske Brötchentarife, dazu
Don.
Mittwoch, 7. Dezember 2005, 18:09 Uhr+1
Flugschneise
. — Amsel bezog ihr Winterquartier im Vorgarten, dicht am Nachbarhaus (H). Vorgestern kam Herr Noll (N) nach Hause, Frau Amsel (A) flog aus und FLAPP-FLAPP zwei Zentimeter an seiner Nase vorbei. Kommt (N) nun heim, lugt er erstmal um die Ecke, ob (A) ausstiebt oder (X) gefahrlos zu passieren ist. Skizze im
Kommentar.
Mittwoch, 7. Dezember 2005, 15:47 Uhr+1
Evolution
. — 2040 gelingt es Forschern, den Zellverfall aufzuhalten. Die Menschen feiern ihre Unsterblichkeit. 2080 ist die Suizidrate auf 85 Prozent gestiegen. Die Menschen töten sich, weil ihre Seele zu alt geworden ist. Sie will sterben.
Montag, 5. Dezember 2005, 19:42 Uhr+1
Unzumutbarkeit
. — Bei
Heise tickts, beim Gericht recht seltsam:
haftbar ohne Kenntnis der Inhalte? (So wird
Web 2.1?)
Montag, 5. Dezember 2005, 19:03 Uhr+1
Sternenquark
. — Trend: „Doch in dieser Woche können Sie nicht anders: Diese entzückende junge Dame müssen Sie einfach ansprechen.“ (
Quelle) – Erotik: „Absolut beneidenswert!“ (
Ebd.) – Rendezvous: „Küssen Sie
[Oha! Fühlt sich jemand angesprochen?] ihn auf die Wange oder streicheln Sie seinen Handrücken.“ (
Quelle)
Sonntag, 4. Dezember 2005, 11:37 Uhr
Sprache im seufzeristischen Zeitalter
. — Hurra, das Gestammel hat endlich einen Namen:
Inflektive. *hüpf*
Samstag, 3. Dezember 2005, 17:56 Uhr
Metablogger VII
. — Via
Damaschke, in
Titanic: „Größtes Problem der Blogger: Weil sie in ihren Wohnblogs hocken und dauernd im Internet sind, erleben sie nichts. Folge: Schreibbloggade.“